S.H.A.R.E. und seine Partner in Nigeria sind davon überzeugt, dass es möglich ist die Ausbreitung von Covid-19 zu verlangsamen, wenn den Menschen wichtige Informationen bereitgestellt werden, wie sie sich vor dem Virus schützen können. Vor diesem Hintergrund hat S.H.A.R.E. einen sog. „Covid-19 Emergency Support“ ins Leben gerufen. Mithilfe medizinischer Fachkräfte aus Baden-Württemberg und ausgebildeter Konfliktlösungsspezialisten aus Nigeria wurden Informationsmaterialien für Präventivmaßnahmen erstellt, um die zahlreichen Menschen in den Lagern für Binnenvertriebene darüber zu informieren, wie sie richtig handeln können, um eine schnelle Ausbreitung des Virus zu verhindern. Dafür wurden spezielle Waschstationen mit Seife und Desinfektionsmittel installiert. Gleichzeitig wurden umfassende Informationen über entsprechende Hygienemaßnahmen und richtiges Händewaschen verteilt.
Die Stuttgarter Designagentur Echo & Flut unterstützte S.H.A.R.E. dabei pro bono durch die Gestaltung einer Nähanleitung mit Schnittmustern für selbstgenähte (DIY) Nasen-Mund-Bedeckungen. Die verschiedenen Schritte der Herstellung wurden erstmalig von der Dekorationsabteilung der WLB Esslingen erarbeitet, die Anleitung wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Sie zeigt anschaulich, wie man die Masken zur Prävention in den Flüchtlingscamps selbst produzieren kann.
ISWAP (Islamic State West Africa Province)-Terroristen, die sich als Unterorganisation von Boko Haram verstehen, haben an Heiligabend 2020 die Stadt Garkida im nordöstlichen Bundesstaat Adamawa angegriffen. Dabei haben sie Menschen getötet und entführt. Ausserdem brannten sie Häuser nieder, plünderten Läden und setzten ein Krankenhaus in Brand. Das US-Außenministerium hat Nigeria auf die Liste der Länder gesetzt, in denen sich „systematische, andauernde, ungeheuerliche Verletzungen der Menschenrechte“ ereignen.
Dies war bereits der zweite Angriff auf die historische Stadt, da Garkida als Geburtsort der Ekklesiyar Yan´uwa, der christlichen Kirche (EYN – Die Kirche der Brüder) in Nigeria gilt. Im Jahr 1923 wurde sie hier gegründet und wird deswegen wiederholt von islamistischem Terror heimgeucht.
Die Hilfsaktion von S.H.A.R.E. hat bisher 400 Familien in Garkida erreicht. Sie konnten mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Hilfsgütern versorgt werden. Dabei kommt die Unterstützung allen Verfolgten zugute und wirkt damit als positives Zeichen interreligiösen Friedens zwischen Christen und Muslimen. In dieser von Gewalt und Zerstörung geprägten Umgebung eine wichtige vertrauensbildende Massnahme.
Tags: