Zwischen dem afrikanischen und europäischen Festland liegt Malta. Ein kleiner Inselstaat im Mittelmeer, das Tor zur Europäischen Union. Millionen von Migranten versuchen jährlich Fuß auf diesen europäischen Mitgliedstaat zu setzen, in der Hoffnung auf Asyl und einen Neuanfang fernab von Krieg, Hunger und Verfolgung.
STEPPING FORWARD portraitiert eine Nation im Zwiespalt. Der Inselstaat möchte den Fliehenden Asyl und Obhut gewähren, sie allerdings dauerhaft aufzunehmen und in die Gesellschaft zu integrieren – davor zögern Gesellschaft und Politik. Der Ruf nach einer starken Europäischen Union, die gleichmäßig aufnimmt und die „Last“ gemeinsam trägt, bleibt jedoch ungehört. Während Malta es ablehnt dauerhafte Integration zu ermöglichen, haben viele schon damit begonnen ihr Leben auf der Insel aufzubauen.
In diesem Rahmen begleitet der Film drei junge Menschen, die auf unterschiedliche Weise damit begonnen haben für ihr Leben zu kämpfen: Ali, ein junger Mann aus Somalia, gut integriert in der maltesischen Gesellschaft, der versucht mit seiner Frau zusammen zu kommen. Seine einzige Chance besteht darin im UN-Umsiedlungsprogramm aufgenommen zu werden. Konate aus Mali, sein Asylantrag wurde abgelehnt und doch lebt er seit 10 Jahren auf der Insel. Er kämpft für die Rechte derer, die vom Gesetz abgelehnt wurden und gründete die erste Organisation, die nur aus Afrikanern besteht. Und Naima, eine junge Frau aus Somalia, die dem Grauen des Bürgerkriegs entkam, um ein besseres Leben für ihre Tochter und Mutter zu finden, die sie in Mogadishu zurücklassen musste.
Die Geschichte der Nation Malta führt uns vor Augen, vor welcher humanitären Herausforderung Europa heute steht: Wie viele Menschen lassen wir an den Außengrenzen ihren Tod finden? Wer hat das Recht zu kommen und zu bleiben? Inwiefern hält Europa während dieses historischen Wendepunkts zusammen?
STEPPING FORWARD zeigt verschiedene Perspektiven und Herangehensweisen sich dem Thema Migration zu nähern und folgert, dass Asylpolitik in Europa neu zu denken ist. Daher will S.H.A.R.E. mit diesem Projekt für wichtige Aufklärung und realitätsnahe Information sorgen, um dem zunehmenden Rechtsruck sowie entsprechend negativer Propaganda in Deutschland und Europa entgegenzutreten. Das gemeinsame Folgeprojekt EINE WELT IN BEWEGUNG will den Film daher in deutsche Klassenzimmer bringen, um die medial verbreiteten Klischeebilder über Asylsuchende kritisch zu hinterfragen und Empathie für jene Menschen zu wecken, die ihre Heimat unter teilweise grausamen Bedingungen verlassen mussten. Vor allem junge Menschen sollen sich systematisch und realitätsnah mit den Themen Flucht, Asylrecht, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auseinandersetzen, um dadurch eine differenziertere Sicht auf die tagespolitische Berichterstattung zu bekommen sowie Ängste abzubauen und Verständnis zu fördern. Indem Schülerinnen und Schüler sich mit anderen Identitäten befassen, sich in diese hinein- sowie mit ihnen auseinandersetzen, rückt der „Fremde“ ein Stück näher und sie erfahren, dass kulturelle Vielfalt Zugewinn statt Bedrohung der eigenen Identität bedeutet.
Wir freuen uns sowohl über interessierte Schulen, die diesen Ansatz mit uns weitertragen als auch über Spender, die uns in diesem Projekt unterstützen.
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