Traumatherapie nach Boko Haram Angriffen Nigeria

Trauma- und Wiederaufbau Arbeit mit Boko Haram Opfern und Flüchtlingen in Maiduguri im Norden Nigerias

Bereits im Jahr 2000, nach heftigen Unruhen zwischen Christen und Muslimen im Norden Nigerias, bei denen Kirchen und Moscheen brannten und viele Menschen ums Leben kamen, ergriffen zwölf evangelische Kirchen Nigerias die Initiative und traten unter der Leitung von Rev. Toma Ragnjiya (heutiger CEO unserer Partnerorganisation SPARSI – Sustainable Peace and Reconciliation Support Initiative in Maiduguri) an die führenden Vertreter des Zentralrats der Muslime heran, um auf lokaler Ebene eine Infrastruktur zur Friedensförderung zu etablieren. Seitdem hat sich vieles zum Positiven entwickelt. Trotzdem ist das Land nach wie vor von grausamer Gewalt, täglichem Terror, zahlreicher bewaffneter Konflikte, Menschenrechtsverletzungen und Naturkatastrophen gezeichnet.

Mit Hilfe von S.H.A.R.E. hat Dr. Toma Ragnjiya und ehemaliger Präsident der EYN (Church of the Brethren / Kirche der Geschwister in Nigeria) die Initiative für nachhaltigen Frieden und Versöhnung ins Leben gerufen. Eine NGO, die sich für Friedenskonsolidierung an der Basis und interreligiösen Dialog einsetzt. Ihm und seinen Mitarbeitern geht es darum, eine übergreifende Friedensplattform zu schaffen, in der Muslime und Christen in Maiduguri wieder zusammenfinden können, da die Region aufgrund der bitteren Gewalt von Boko Haram von tiefem gegenseitigem Misstrauen der Religionen geprägt ist. Gemeinsam wird daher ein Verständnis und Bewusstsein für den Anderen entwickelt, um dadurch das friedliche Zusammenleben der Religionen wiederherzustellen.

Mit dieser Zusammenarbeit will S.H.A.R.E. erreichen, dass die Menschen in Maiduguri ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht verlieren, sondern an der schrittweisen Verwirklichung von Frieden arbeiten. Rev. Toma, ein in den USA ausgebildeter Konfliktlösungsspezialist sorgt mit seinem Team dafür, dass Angst und Misstrauen nicht weiter um sich greifen und v.a. keinen Anlass für weiteres Gewaltpotential und religiöse Radikalisierung darstellen. Stattdessen soll ein Bewusstsein für pro-aktive, friedensfördernde Strukturen geschaffen werden, um die Mauern von Segregation und Stereotypen schrittweise zu durchbrechen.

Das Programm begann im Juni 2018 mit dem Aufbau eines Netzwerks von Friedensaktivisten und interreligiösen Friedensstiftern, die positive Veränderungen in ihren Gemeinden vorantreiben sollen. Aufgrund der anhaltenden Terroraktivitäten von Boko Haram und den daraus resultierenden dramatischen Verhältnissen vor Ort legt S.H.A.R.E. im Jahr 2021 verstärktes Augenmerk auf die weitere Ausbildung von Trauma-Therapie Spezialisten sowie deren Arbeit mit den zahlreichen, hoch traumatisierten Kindern in den Flüchtlingslagern von Maiduguri.

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